Neu im AFNET Lenkungsausschuss: Prof. Antonia Zapf

Die Leiterin des Instituts für Medizinische Biometrie und Epidemiologie am UKE, Hamburg, Prof. Antonia Zapf, wird ab Januar 2024 an den Sitzungen des AFNET Lenkungsausschusses als Gast teilnehmen. In einem Interview stellt sie sich kurz vor.

(Bild: UKE)

 

AFNET: Frau Prof. Zapf, Sie werden zukünftig als Gast an Sitzungen des AFNET Lenkungsausschusses teilnehmen. Wie ist es dazu gekommen?

Prof. Zapf: Mein Vorgänger am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Prof. em. Karl Wegscheider, hat lange im Lenkungsausschuss seine Biometrie-Expertise eingebracht. Da diese Expertise nach seinem Ausscheiden fehlte, hat Prof. Paulus Kirchhof mich gefragt, ob ich die Rolle übernehmen würde, und das tue ich sehr gerne.

 

AFNET: Seit wann kennen Sie das AFNET? Und in welcher Verbindung stehen Sie zum AFNET?

Prof. Zapf: Ich habe 2018 die Professur für Medizinische Biometrie am UKE angetreten und habe damals das AFNET kennengelernt, da Herr Prof. em. Wegscheider Studienstatistiker der EAST – AFNET 4 Studie war. Seitdem war ich im Rahmen verschiedener Kooperationen mit dem AFNET verbunden. Darüber hinaus bin ich Mitglied der Clinical Study Group des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung.

 

AFNET: An welchen Studien des AFNET haben Sie mitgewirkt? Mit welchen AFNET Wissenschaftlern haben Sie bereits zusammengearbeitet?

Prof. Zapf: Bei der EAST – AFNET 4 Studie war und bin ich an sekundären Analysen beteiligt. Bei der NOAH – AFNET 6 Studie bin ich eingestiegen, als die Rekrutierung bereits begonnen hatte, und war gemeinsam mit Prof. Gregory Chlouverakis Studienstatistiker. Bei Smart in OAC – AFNET 9 war ich dann von Beginn an Studienstatistikerin und bei MAESTRIA – AFNET 10 bin ich ebenfalls beteiligt. Mein Haupt-Kooperationspartner im AFNET ist bisher Prof. Kirchhof, aber im Rahmen der AFNET Studien und darüber hinaus habe ich schon mit verschiedenen AFNET Wissenschaftlern direkt oder indirekt zusammengearbeitet. 

 

AFNET: Was sind Ihre persönlichen Forschungsschwerpunkte? Welche Expertise bringen Sie in den Lenkungsausschuss ein?

Prof. Zapf: Ich unterscheide bei meiner Forschung zwischen Anwendungsbezogener/medizinischer Forschung und statistisch-methodischer Forschung. Bei der medizinischen Forschung decken wir als Institut alles ab, von prä-klinischer Forschung über Phase 1, 2 und 3-Studien bis zu Phase 4- und Versorgungs-Studien und auch alle medizinischen Fachdisziplinen. Besonders gute und langjährige Kooperationen haben wir aber u.a. im Bereich der Kardiologie. Mein methodischer Schwerpunkt sind statistische Methoden für Diagnosestudien, adaptive Studiendesigns und Metaanalysen.

 

AFNET: Durch Ihre Mitwirkung im AFNET Lenkungsausschuss erhöhen Sie den Frauenanteil in diesem Gremium. Hat das eine Bedeutung für Sie?

Prof. Zapf: Im Bereich der Biometrie sind Frauen im Allgemeinen nicht unterrepräsentiert, in Leitungspositionen allerdings schon. In der Medizin ist das ja ähnlich. Insofern freue ich mich, wenn sich der Frauenanteil auch in Gremien erhöht. Ich möchte aber auf keinen Fall aus Quotengründen für Aufgaben angefragt oder ausgewählt werden.

 

AFNET: Was macht das AFNET für Sie aus? Gibt es etwas, das Sie hervorheben möchten?

Prof. Zapf: Ich sehe das AFNET als sehr erfolgreiches Modell für ein Forschungsnetzwerk, das ambitionierte Wissenschaftler zusammenbringt und unterstützt. Dabei finde ich wichtig, dass es um nicht-kommerzielle Forschung geht. Weiterhin liegt mir die Nachwuchsförderung sehr am Herzen, und die wird im AFNET ernstgenommen.

 

AFNET: Das AFNET feiert in diesem Jahr sein 20jähriges Bestehen. Wie sehen Sie die weitere Entwicklung des AFNET? Was erwarten Sie vom AFNET in den nächsten Jahren?

Prof. Zapf: Aufgrund der vielen erfolgreichen Projekte sehe ich die Entwicklung des AFNET trotz der auch bei Förderern angespannten finanziellen Situation positiv. Ich erwarte vom AFNET in den nächsten Jahren weiter hochkarätige Forschung und ein Netzwerk, das für alle Interessierten offen ist.

 

Die Fragen stellte Dr. Angelika Leute